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RHEINISCHE POST, 1. OKTOBER 2018

Feuer, Die Bayern, Die Beatles und ein schräges Jubiläum

Der Beatles-Stammtisch nahm jetzt zwei Autos im Abbey-Road-Design als neue Mitglieder auf. Foto: Franz Jürgen Meis

Dance Battle, Graffiti, Action Painting, BMX, Poetry Slam – bei der neunten „Nacht der Jugendkultur“ in NRW gab es nichts,

was es nicht gab. In Viersen hieß das Motto „Kinder der Nacht“. Die Besucher konnten mit leuchtenden Augen eine flammende Feuershow miterleben.  Das Gelände der St.-Notburga-Kirche wurde zum Schauplatz für die Aufführung des Films „Bedlam“, den Jugendliche der Gesamtschule Brüggen gedreht hatten. Christine Exner, Leiterin der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit, zog eine positive Bilanz: „Die Kollegen vor Ort machen eine extrem wertvolle Jugendarbeit, und das können wir mit der ,Nachtfrequenz’ zeigen und würdigen.“

 

Extrem wertvoll ist ja auch die Liebe. Oder, wie es bei den Beatles heißt: „All you need ist Love.“ Und: „Love is all you need.“ Nun haben die Beatles ja auch noch andere Lieder gesungen, zum Beispiel „Baby, you can drive my car.“ Diese Regel gilt natürlich auch beim Beatles-Stammtisch Viersen, der sich regelmäßig in der Villa Marx an der Gerberstraße trifft. Der Verein nahm jetzt sogar zwei Autos als neue Mitglieder auf: Engeline Zangers und Jürgen Meis fahren die beiden Autos mit viel Liebe durch die Region. Beide Wagen sind Hingucker. „Wenn wir an einer Ampel stehen, werden von unserem Seat Fotos geschossen“, berichtet Gabi Koepp, Mitglied des Beatles-Stammtisches. Sie und ihr Partner Jürgen Meis haben dieses Schmuckstück vor einiger Zeit erworben und immer wieder neue Aufkleber platziert. Engeline Zangers ließ jetzt eine alte Garage, auf die sie jeden Tag aus dem Fenster auf eine graue Wand schaute, im neuen Abbey-Road-Design  streichen. Mehr Liverpool am Niederrhein geht kaum!

 

Gemeinhin gilt ja, dass sich der Niederrhein nördlich des berühmt-berüchtigten Weißwurstäquators befindet. Hier wird nicht gezuzelt, wir sind anständige Leute! Freilich, wenn in München Wiesn ist, verschieben sich die Grenzen, sind wir alle ein bisschen Bayern. Im Bockert lud die Schützenbruderschaft am Wochenende zum Oktoberfest ein. Um 20 Uhr war Fassanstich, dazu gab es im blau-weiß-geschmückten Pfarrheim neben St. Peter Spanferkel, Brezeln, Leberkäs. DJ Detlef sorgte für die richtige Musik.

 

Richtige Musik muss nicht immer aus Boxen kommen. Als der Pfadfinderstamm St. Remigius Viersen jetzt sein etwas schräges Jubiläum – 85 Jahre – im eigenen Haus an der Hohlstraße feierte, gab’s dazu Gitarrenmusik. Teilnehmer, Eltern, Ehemalige und Förderer erkundeten Haus und Garten mit vielen Angeboten. Der Stamm verlieh den Georgs-Pin für besonderes Engagement an Simon Föhr, seit über 30 Jahren Mitglied. Zu den Gratulanten gehörten Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) und Stefan Vander von der Sparkasse Krefeld.